Warum sind mikrobiologische DNA-Bodenanalysen so wertvoll?

Mikrobiologische DNA-Bodenanalysen geben gezielte Informationen über den Humusgehalt, die Konzentration nützlicher Bakterien (PGPR), der Menge an luftstickstoffbindenden und phosphorfreisetzenden Bakterien sowie der Menge an den wichtigen Zellulose-Abbauern, den Nitrifikations-Bakterien, sowie den Pathogenen und den pathogenunterdrückenden Bakterien. Diese Werte charakterisieren die Reserven an Nährstoffen im Boden, die durchaus bis zu 70kg N/ha und 10kg P/ha (und mehr) an mineralischem Dünger ersetzen können.

DNA-basierte Bodenanalysen liefern auch wichtige Informationen zur Konzentration pflanzenpathogener Mikroorganismen, die die aufgehende Saat befallen und bis zu 25% Ertragsverluste verursachen. Auf diese Weise kann Bodenbehandlung sogar präventiv erfolgen, das Saatgut durch entsprechende Beizen besser geschützt werden und Maßnahmen können frühzeitiger und gezielter getroffen werden.

Warum lohnen sich zwei Behandlungen pro Jahr mit Huminstoffen?

Frühjahrsbehandlung - Steigerung der Photosyntheseleistung
An der Wurzel bilden sich Phytohormone. Huminstoffe transportieren diese schneller ins Blatt der Jungpflanze.
Die Blätter werden größer und grüner (höherer Chlorophyllgehalt) und produzieren mehr Assimilate/Exsudate, wovon wiederum die Bodenmikrobiologie profitiert.

Herbstbehandlung - Schnellere Humusbildung und Konservierung der Bodenbiologie
Die Huminsäuren wirken als Katalysator bei der mikrobiellen Umwandlung von Pflanzenresten in Humus. Luftstickstoffbindende (N) und phosphorfreisetzende Bakterienkolonien (P) sind für die Nährstoffversorgung der Pflanze wichtig und können mit größerer Effizienz überwintern.

Beispiel Huminstoffe und was wir in der Analytik exemplarisch leisten können

Durch die Gabe von Huminstoffen erfolgt ein rasanter Anstieg der luftstickstoffbindenden Bakterien (Summe aller Rhizobakterien und Diazotrophen) in der Rhizosphäre um den Faktor 2. Diesen Anstieg können wir DNA-basiert exakt feststellen. Die Vermehrung dieser Bakterien führt jedoch zum Abbau des Humus (4,5% 3,2%) , da die Pflanzen bei unverändert hohen N-Mineraldüngergaben zuwenig Kohlenstoff nachgeliefert bekommen. Dieses Phänomen ist über die Messung des Parameters “TOC” oder “DOC” gut nachvollziehbar und neuerdings können wir mit minimalem Aufwand die daraus resultierenden Gesamtbakterienzahlen binnen Minuten ermitteln.

Es ist ja mittlerweile bekannt, daß Huminstoffe besser funktionieren, wenn gleichzeitig der N-Düngereinsatz gesenkt wird. Wie gut dieser Effekt funktioniert, können wir ebenfalls diagnostisch belegen.

Nach der Ernte und im Winter kommt es infolge der mikrobiellen Bodenstagnation in größerem Umfang zum Abbau der frisch aufgebauten Bodenbiologie, insbesondere der phosphorlösenden Bakterien (P-Bakterien).

Wir wissen heute, daß sich solche Verluste bei herbstlicher Gabe von Huminstoffen reduzieren lassen. Diese Huminstoffe bieten dem sommerlich aufgebautem Bakterienstamm eine bessere, winterliche Überlebenschance und somit sind zu Beginn der nächsten Vegetationsperiode wiederum mehr N-und P-Bakterien vorhanden. Dies fördert die Unterdrückung von pathogenen Pilzen und Bakterien. Auch diese Effekte können wir messen und bewerten.